PD Dr. Patricia Grabowski erhält den GLORINET-Preis 2022

Hand in Hand – dies symbolisiert die kleine Statue, die als GLORINET- Preis jedes Jahr beim Überregionalen Tumortag überreicht wird. Ein passendes Bild, schließlich hat es sich das Netzwerk NeT zur Aufgabe gemacht, NET-Betroffenen stets eine helfende Hand zu reichen und sie mit ihren Ängsten, Sorgen und Fragen nicht alleine zu lassen. Menschen, die sich dabei in herausragender Weise engagieren, werden mit dem GLORINET- Preis gewürdigt. Eine von ihnen ist die Hämato-Onkologin PD Dr. med. Patricia Grabowski vom Gemeinschaftskrankenhaus Havelhöhe in Berlin.

„Die diesjährige Preisträgerin ist die Margaret Thatcher der deutschen NET-Szene“, witzelte Laudator Prof. Dr. med. Dieter Hörsch in seiner Huldigung und erntete dafür leicht unsicheres Lachen. Wollte er ausgerechnet PD Dr. Grabowski Hartherzigkeit und Gnadenlosigkeit vorwerfen? Keineswegs: „Diese Frau ist jung, nett, charmant und freundlich – aber hinter ihr steckt ein eiserner Wille!“ Das klang gleich viel wohlwollender.
Laut Prof. Hörsch beweist die Geehrte insbesondere beim Eintreiben von Fördergeldern für ihre wichtige NET-Forschung einen langen Atem. „Forschung im Bereich der Neuroendokrinen Tumore ist aufwändig und teuer. Man muss mit vielen Menschen zusammenarbeiten und es ist schwierig, dafür Geld zu organisieren. Patricia kümmert sich mit sehr großem Aufwand und Idealismus darum, dass solche wichtigen Studien durchgeführt werden können“, fand Prof. Hörsch anerkennende Worte.

Mit strahlendem Lachen nahm Prof. Grabowski den GLORINET-Preis entgegen: „Ich fühle mich geehrt – und bin auch ein bisschen aufgeregt“, gestand sie. „Ich danke Ihnen allen. Schließlich haben meine Patientinnen und Patienten auch mich auf meinem langen Weg begleitet – nicht nur ich sie.“ In ihrem anschließenden Vortrag beleuchtete die Preisträgerin einige wichtige Stationen ihrer Forschungskarriere. Dazu zählt zum Beispiel der Aufbau einer Biobank, mithilfe derer Forscher auf Proben von Patienten für die wissenschaftliche Auswertung zurückgreifen können. Im Mittelpunkt stehe für sie dabei meist die Frage: „Was treibt den Tumor?“
Was insgesamt schlussendlich wirklich zähle, sei, wie es dem Patienten gehe. „Da stellt sich die Frage: War es gut, was wir gemacht haben?“, erklärte PD Dr. Grabowski und wies in diesem Zusammenhang auf eine Ärztebefragung zum Thema Fatigue im Jahr 2017 hin.

Zum Schluss ihres Vortrags bedankte sie sich bei ihrer Familie, ihren Kindern, ihrer Arbeitsgruppe, ihren ehemaligen Kolleginnen und Kollegen in Bad Berka mit Prof. Dr. med. Richard P. Baum sowie dem Netzwerk NeT. „Es ist eine Ehre, für Sie da sein zu dürfen“, grüßte sie die Applaudierenden des Überregionalen Tumortags.

Mehr über Dr. Grabowskis medizinische Laufbahn und ihre Aktivitäten im Bereich NET lesen Sie in der DiagnoseNeT 38.